Train-the-Trainer-Programme im Schweizer Gastgewerbe: Ein Hebel für Exzellenz

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In einer Branche, in der Service-Exzellenz nicht nur erwartet, sondern vorausgesetzt wird, greifen Schweizer Hotels zunehmend auf innovative Weiterbildungsprogramme zurück, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Unter diesen Initiativen erfreut sich das Konzept „Train the Trainer“ (TTT) wachsender Beliebtheit. Es ermöglicht Betrieben, internes Know-how zu nutzen, um ihre Mitarbeitenden gezielt und effizient zu schulen. Doch was unterscheidet diese Programme von traditionellen Weiterbildungsansätzen?

Internes Fachwissen nutzen

„Das ‚Train the Trainer‘-Programm besteht darin, Mitarbeitende oder interne Fachpersonen so weiterzubilden, dass sie selbst zu Ausbildern innerhalb ihres Unternehmens werden“, erklärt Sylvère Merillat, Head of
Learning & Development bei der Hotelis Academy. „So lässt sich auf bereits vorhandenes Wissen und
bestehende Kompetenzen innerhalb der Organisation aufbauen.“

Gerade im Gastgewerbe – wo Serviceprotokolle, Sicherheitsstandards und Kundenorientierung zentral sind – erweist sich diese Methode als besonders effektiv.

Ein Beispiel: Ein Hotel bildet seine Küchenchefs darin aus, neuen Mitarbeitenden die Lebensmittelsicherheit beizubringen. Das stellt nicht nur eine konsistente Wissensvermittlung sicher, sondern stärkt auch die Unternehmenskultur, interne Fachpersonen werden zu Hütern der Qualitätsstandards.

Die Wirkung pädagogischer Kompetenzen

Über die reine Wissensvermittlung hinaus ist der Aufbau pädagogischer Fähigkeiten bei internen Trainern entscheidend für den Erfolg solcher Programme. „Ein gut geschulter Trainer kann seinen Ansatz an unterschiedliche Lernstile anpassen – ein Muss in einem so vielfältigen Umfeld wie der Hotellerie“, betont Sylvère.
„Das führt zu besserem Service, höherer Mitarbeiterbindung und gesteigerter Kundenzufriedenheit.“
In der Schweiz, wo höchste Servicequalität unerlässlich ist, können kompetente interne Trainer den Unterschied zwischen einem renommierten Hotel und einem Branchenführer ausmachen. Verankert in der täglichen Praxis, bieten sie massgeschneiderte Schulungen, die genau auf die spezifischen Bedürfnisse des Hotels abgestimmt sind.

Kosteneffizienz und mehr Flexibilität

Der Aufbau interner Trainer bringt auch finanzielle Vorteile mit sich. „Dazu zählen erhebliche Einsparungen, da weniger externe Berater oder Institutionen benötigt werden“, erklärt Sylvère. In einer dynamischen Branche wie dem Gastgewerbe, in der sich der Schulungsbedarf schnell ändern kann, ist die interne Lösung besonders flexibel. Interne Trainer können Schulungen kurzfristig ansetzen und auf akute Bedürfnisse reagieren, ohne externe Terminabhängigkeiten.

Mitarbeitende stärken – Motivation und Engagement fördern

Doch die Vorteile gehen noch weiter: Wer Mitarbeitenden eine Rolle als Trainer anvertraut, stärkt ihre Zugehörigkeit und ihr Engagement.
„Das Empowerment von Mitarbeitenden als Ausbildner verleiht ihnen eine aktivere Rolle und anerkennt ihre Expertise“, sagt Sylvère. „Das fördert ihre berufliche Weiterentwicklung – sie wollen ihre Fähigkeiten weiter verbessern, um ihre Kollegschaft optimal zu unterstützen.“
So werden Trainer zu Markenbotschaftern der Unternehmenswerte und tragen zu einer gemeinsamen Exzellenzkultur bei. Ihr aktiver Beitrag zur Kompetenzentwicklung stärkt nicht nur ihre persönliche Motivation, sondern auch die des gesamten Teams – ein positiver Kreislauf der kontinuierlichen Verbesserung.

Externe Begleitung: Eine strategische Zusammenarbeit

Trotz aller Vorteile liegt der Erfolg eines „Train the Trainer“-Programms oft im ausgewogenen Zusammenspiel von internen Ressourcen und externer Unterstützung. Genau hier setzt die Hotelis Academy an.
„Externe Unterstützung ist entscheidend, um erprobte didaktische Methoden und spezialisiertes Fachwissen einzubringen“, erklärt Sylvère. Als Weiterbildungsinstitution für Fachkräfte des Gastgewerbes bietet die Hotelis Academy Intensivprogramme an, etwa die dreitägige Ausbildung zum betrieblichen Fachtrainer. Mit maximal sechs Teilnehmenden pro Gruppe ermöglichen diese Kurse eine individuelle Begleitung und gezielte Kompetenzentwicklung.
Doch die Hotelis Academy geht weiter: Sie arbeitet eng mit Hotels zusammen, um massgeschneiderte Schulungsmodule zu entwickeln – ob digital oder in Präsenz.
Durch die Zusammenarbeit mit uns können Hotels qualitativ hochwertige Schulungen sicherstellen und gleichzeitig ihre internen Ressourcen optimal einsetzen“, ergänzt Sylvère.

Innovation als greifbares Ergebnis

Ein besonders spannender Aspekt der „Train the Trainer“-Methode ist ihre Fähigkeit, Innovation im Hotelbetrieb zu fördern.
Die Ausbildung interner Trainer schafft ein Umfeld, in dem kontinuierliches Lernen geschätzt wird“, erklärt Sylvère. „Sie ermutigt Trainer und Lernende dazu, Ideen auszutauschen und neue Ansätze auszuprobieren – was wiederum Innovationen im Arbeitsalltag begünstigt.
Diese Innovationsdynamik ist im sich ständig wandelnden Gastgewerbe von grossem Wert. Da interne Trainer direkt mit den operativen Realitäten konfrontiert sind, erkennen sie frühzeitig Schwachstellen oder Optimierungspotenziale. Ihre Rolle geht somit über das reine Schulen hinaus, sie tragen aktiv zur strategischen Weiterentwicklung des Hotelbetriebs bei.

Die Herausforderungen interner Weiterbildung: Aufmerksamkeit gewinnen und halten

Dennoch bringt die Rolle eines internen Trainers auch Herausforderungen mit sich. „Die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden zu halten, ist besonders schwierig, wenn es um technische oder als wenig spannend wahrgenommene Themen geht“, gibt Sylvère zu bedenken.
Um diese Hürden zu überwinden, müssen Trainer in der Lage sein, ihre didaktischen Methoden anzupassen, interaktive Techniken einzusetzen und eine lernförderliche Atmosphäre zu schaffen.
Empfohlene Methoden sind Rollenspiele, Fallstudien oder Simulationen, die den Unterricht lebendiger gestalten. Visuelle Hilfsmittel und praxisnahe Beispiele erhöhen die Relevanz und erleichtern das Verständnis.

Wirkung messen und kontinuierlich begleiten

Wie aber lässt sich sicherstellen, dass diese Anstrengungen auch Früchte tragen? „Zur Erfolgsmessung sollten Kombinationen aus Zufriedenheitsbefragungen, Wissenstests vor und nach der Schulung sowie Beobachtungen der Leistungen im Arbeitsalltag eingesetzt werden“, empfiehlt Sylvère Merillat.
Diese Instrumente helfen, den unmittelbaren Effekt der Schulungen zu bewerten und Bereiche mit Optimierungsbedarf zu erkennen. Zudem sind regelmässige Follow-ups und Wiederholungssessions entscheidend, damit das Gelernte nachhaltig verankert und angewendet wird.
Diese kontinuierliche Bewertung ist unerlässlich, um gleichbleibend hohe Qualitätsstandards im Hotel zu sichern. Interne Trainer sind in ihrer täglichen Arbeit nah an den Teams – sie erkennen Lücken schnell und können sofort reagieren. „So entsteht ein kontinuierlicher Feedback-Kreislauf, in dem Trainer ihre Methoden anpassen und so langfristig die Servicequalität verbessern“, fügt Sylvère hinzu.

Die Zukunft von „Train the Trainer“: Auf dem Weg zu permanenter Weiterentwicklung

Mit den sich wandelnden Kundenerwartungen und dem technologischen Fortschritt muss sich auch das „Train the Trainer“-Programm weiterentwickeln.
Die zunehmende Verbreitung von Online-Schulungen eröffnet neue Möglichkeiten für die Wissensvermittlung – Trainer können ein breiteres Publikum erreichen und digitale Tools zur Lernbereicherung nutzen.
Trotz dieser technologischen Fortschritte bleibt die Rolle der internen Trainer unersetzlich.
Technologie erleichtert den Zugang zu Informationen, ersetzt aber nicht den Wert eines Trainers, der die spezifischen Herausforderungen seines Betriebs kennt und die Inhalte entsprechend anpassen kann“, betont Sylvère. Gerade diese Kombination aus digitaler Kompetenz und menschlicher Nähe wird dafür sorgen, dass „Train the Trainer“ auch künftig ein zentrales Element der beruflichen Entwicklung im Gastgewerbe bleibt.

Ein strategisches Werkzeug zur Personalentwicklung

Im Zentrum dieses Ansatzes steht eine strategische Vision der Personalentwicklung. Indem Hotels ihre Mitarbeitenden zu Trainern ausbilden, vermitteln sie nicht nur Fachwissen, sondern fördern auch internes Leadership, das Teams in einem dynamischen Umfeld nachhaltig unterstützt und begleitet.
Trainierende werden zu natürlichen Führungspersönlichkeiten, zu Ansprechpersonen, die das Team inspirieren und eine Schlüsselrolle bei der Förderung von Exzellenz im Betrieb spielen“, so Sylvère abschliessend.
Diese gezielte Kompetenzentwicklung ist nicht nur ein Gewinn für das Hotel – sie bietet auch den Mitarbeitenden selbst neue Perspektiven für eine erfüllende, abwechslungsreiche Karriere.
In einem Arbeitsmarkt, in dem Talente heiss begehrt sind, kann ein professionelles Weiterbildungsangebot entscheidend sein, um Leistungsträger zu halten oder sie zu verlieren.

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